Wer dachte , in Sachsen gibt es keine Hochseefischer , der irrte. Ich auch.

Ein ehemaliger Hochseefischer aus dem Fischkombinat Sassnitz hatte die Idee,

in Dresden einen Stammtisch mit Hochseefischern aus Rostock und Sassnitz ins Leben zu rufen.

Er hatte vollen Erfolg.

Beinahe in Stärke einer ehemaligen Z-Trawlerbesatzung kamen sie aus Dresden und Umgebung zum Stammtisch.

Es waren und sind sich alle einig, Hochseefischer sind Menschen der besonderen Art gewesen.

Ihre harte und gefährliche Arbeit,verbunden mit den vielfälltigsten Erlebnissen auf den Weltmeeren sind es wert,

in Erinnerung gerufen zu werden. Diese liegen teilweise schon einige Jahrzehnte zurück,

werden aber am Stammtisch zur Freude aller wieder lebendig. Und so soll es bleiben.


Guntram Suczek - 25 jahre aktive Fahrenszeit im Fischkombinat Rostock

 

 

"Ehemalige" beim ersten Treffen

 

 

kurze Zeit später:

Artikel erschienen am 4.2.09 in der "Ostsee-Zeitung"

 

 

3. STAMMTISCH AM 26.6.09

 

Zum 3.Mal trafen sich Sächsische Hochseefischer ( vielleicht verständlicher gesagt, ehemalige Hochseefischer der DDR aus Sachsen )

zu ihrem Stammtisch in Dresden.

Wie es im Schiffstagebuch vermerkt werden könnte, war die gesamte Besatzung ,außer 2 nachweislich dienstlich verhinderten Kollegen,

m Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte erschienen.

Selbst zwei neue Musterungen konnten vorgenommen werden. Diese ehemaligen Hochseefischer bewiesen auch wiederum, dass solide Ausbildung

während einer aktiven Fahrzeitauch aus ihnen  Menschen der besonderen Art geworden sind.

Die Besatzung des Stammtisches freut sich über die neuen Besatzungsmitglieder.

Es war für uns alle eine große Ehre und ein offensichtliches Vergnügen ,den Kapitän und ehemaligen Fangdirektor Günther Kröger am Stammtisch begrüßen zu können.

Nach der Beantwortung von vielen Fragen las er aus seinem letztem Buch. Hierbei hatten wir alle das Gefühl etwas Ordentliches geleistet zu haben, was Kapitän Günther Kröger schriftlich,

zwar nicht für die Ewigkeit, aber für lange Zeit in seinen Büchern ohne Schönfärberei festgehalten hat.

Es ist bei diesem Treffen am 26.06.2009 spürbar geworden, sehr viel Zeit ist vergangen, aber uns verbindet sehr viel und der persönliche Kontakt untereinander verstärkt sich durch gemeinsame Erlebnisse,

die auch heute noch lange nicht alle ausgetauscht werden konnten. Deshalb bleiben wir Menschen der besonderen Art.

 

Guntram Suczek (Schriftführer des Stammtisches)

 

 

 

...Kapitän Günther Kröger beim Signieren seines Buches

 

 

 

...Kapitän Kröger

 

 

 

...alle lauschen der Buchlesung

 

 

 

 

 Stammtisch-Nachrichten

Unser Stammtischmitglied Kapitän Dieter H. befindet sich zum Fischfang auf dem Weg nach

Grönland. Wir wünschen Dieter allzeit gute Fahrt, viele Korb Fisch und eine glückliche Heimkehr.

 

(Mathias L. 30.6.09)

 

 

STAMMTISCH AM 16.10.2009

Kapitän Dieter Hähnel war frisch zurück vom Fischfang aus Grönland und musste Rede und Antwort stehen.

Es war hoch interessant etwas über die jetzige Hochseefischerei zu erfahren.

Beeindruckt hat mich die neue Fischereitechnik, die großen Netze mit Maschenweiten von 180 Metern

und das ein Fischdampfer von 81 Metern Länge mit 18 Besatzungsmitgliedern einen Schichtrhythmus

von 12/12 fahren kann. Nach jeder Schicht sitzt dann jeder in seiner Kammer vor seiner eigenen Klotze.

Die alte Kameradschaft wie wir sie kennen gibt es nicht mehr.

Neu war auch für mich, das der Kapitän allein auf der Brücke steht und alle

Geräte wie z.B. die Winde bei Hackern, den Funk usw. bedienen muss. Natürlich hilft hier die Technik

und vieles geht vollautomatisch.

 

Andere Themen des Abends waren die "Lords" und die Besonderheiten fremder Häfen, sowie das

große Treffen der Rostocker Hochseefischer (60 Jahre Fischwirtschaftin Rostock Marienehe) am 24.April 2010.

Dank an Herrmann Cziwerny, der uns mit Prospekten vom großen Treffen versorgt hat.

Wir sind am Verteilen!!!

 

Auch konnten wir wieder 3 neue Besatzungsmiglieder begrüßen.

Der Stammtisch wünscht Falk und Guntram eine gute Besserung.

 

M.Lange

 

 

Stammtisch am 18.12.2009

Schneeeinbruch und schlechte Straßenverhältnisse schrecken einen Hochseefischer nicht ab,

am Stammtisch teilzunehmen. Sogar ehemalige Fischer aus Cottbus und aus dem Erzgebirge

nahmen am Stammtisch (mit Übernachtung) Platz und beteiligten sich an der Diskussion zum

Thema Schmuggel und Weihnachten an Bord.

Zum Weihnachtsfest fielen die Berichte mager aus, aber zum Thema Schmuggel konnte ich

bei vielen ein Leuchten in den Augen sehen. Einige hatten mit diesen "Handwerk" Erfahrung 

gemacht, aber keiner konnte, wie ich, von einen ernsthaften, folgeschweren Kontakt mit dem

schwedischen "TULL" berichten.

Einer berichtete vom Schmuggel eines TV-Gerätes in Polen, was ich überhaupt nicht verstehen konnte.

Viele erzählten von der schwarzen Gang mit ihren langen Taschenlampen, oder von WBS- Pullen, 

die durchs Bullauge flogen bzw. von Ziggarettenstangen, die man vorsorglich lieber über die 

Reling geworfen hatte.

Wenn man bedenkt, dass man für eine Flasche WBS einen Nylon-Anorak  mit in die DDR

bringen konnte, kann man es den "Lords" nicht verdenken, dass sie sich für solch altes Gewerbe mit

Begeisterung hergaben.

Unser Stammtischmitglied Falk berichtete in einem Vortrag von einem Landgang in die

schottischen Berge (ROS 311, Ullapool) mit anschließenden Bad in einem See.

 

Es war ein schöner Stammtisch und Norbert freute sich, dass so viele zahlreich bis zur späten 

Stunde geblieben waren.

 

Von hier aus, wünschen wir Jens alles Gute nach erfolgter Operation.

Auch konnten wir wieder ein neues Besatzungsmiglied begrüßen.

 

Die "Besatzung" nahm diesmal im Unterdeck Platz und war sehr zufrieden mit dieser Wahl.

 

 

Wir wünschen allen ein Frohes Weihnachtsfest und guten Rutsch ins Neue Jahr!

 

 

 

Besuch im Verkehrsmuseum Dresden

 

 

 

Am 19.01.2010 war der Stammtisch auf Entdeckungstour im Verkehrsmuseum Dresden.

Durch das Haus führte uns Herr Ziebler, der verantwortlich ist für die

ständige  Ausstellung zum Thema Schifffahrt.

Als Hochseefischer interessierte uns natürlich alles über die Schifffahrt

und so verbrachten wir die größte Zeit bei Schiffsmodellen,

Navigationsinstrumenten und an einer Knotenbahn.

In zahlreichen Schaukästen vermittelt die Ausstellung  einen Überblick

über Geschichte und Gegenwart der Schifffahrt.

Mein größtes Interesse galt der Kettenschifffahrt auf der Elbe,

was eindrucksvoll in Wort und Film beschrieben wird.

Attraktion der Ausstellung war im virtuellen Spiel ein Containerschiff durch

den Hamburger Hafen zu steuern.

 

Wir möchten uns recht herzlich bei Herrn Ziebler für die Führung bedanken!

 

 

 

 

Stammtisch-Nachrichten

 

Der Stammtisch hatte Besuch von der "Dresdner-Morgenpost". Wir waren gern bereit

aus alten Zeiten zu plaudern und freuten uns sehr über die Veröffentlichung eines Artikels

am 18.2.2010.

 

 

Mit der Redakteurin Petra Siemon wird der Inhalt des Artikels besprochen.

 

 

 

 

"Dresdner-Morgenpost" vom 18.2.10

 

 

Extra-Stammtisch am 25.02.2010

 

Es war ja nur ein kleiner Stammtisch, aber dafür hatten wir eine "Frau" an Bord.

Der MDR 1 Radio Sachsen schickte uns die Reporterin Moni, um gemeinsam ein paar Minuten Sendung

zu gestalten, wo Zuhörer eine Frage aus der Hochseefischerei beantworten sollten.

Neben der Schätzfrage musste Moni eine "Stammtisch-Aufnahmeprüfung" absolvieren, was sie mit

Bravour meisterte. Sie konnte perfekt einen Achtknoten binden, für die Crew Kaffee holen, eine

Wurfleine legen, am Netz böten und ein Typhon nachahmen.

Am Ende des Stammtisches wurde Moni in die Musterrolle als erste Frau eingetragen.

 

 

 

 

 

Besuch in der Fischerschule

Königswartha  

Königswartha ist eine der drei Standorte für die Ausbildung von

Fischwirten in Deutschland. Im Sinne einer praxisnahen Ausbildung

erfolgt dort der theoretische Unterricht für künftige Fischwirte in der

Teich und Binnenfischerei.

Der Stammtisch hatte in der Schule Gelegenheit vor Auszubildenden

des letzten Ausbildungsjahres über die große Hochseefischerei zu berichten.

Fasts 3 Stunden wurde über Längen- und Breitenkreise, Seekarten,

Fangmethoden, Netze, Fischereipolitik, und die Fischerei auf den

verschiedesten Fangplätzen referiert.

Uns hat es großen Spaß gemacht, zumal am Schluss schon eine

weitere Einladung auf dem "Stammtisch" lag.Leider kamen die

Anektoden zu kurz, aber das kann ja mal ein Thema einer

weiteren Veranstaltung sein.

(Der Stammtisch wurde durch folgende "Lehrausbilder" vertreten:

Jörg Selter, Roland Peter, Norbert Stacklis, Mathias Lange)

 

 

 

 

10.03.2010

 

 

Stammtisch am 12.03.2010

 

So voll war der Stammtisch noch nie und sogar eine Frau hatte daran Platz genommen.

Nach der Begrüßung der zahlreichen neuen Besatzungsmitgliedern (sogar aus Berlin!)

widmeten wir uns dem Thema des Abends. (Frauen an Bord bringen Unglück)

Wir stellten fest, dass die Reisen mit Frauen an Bord sehr angenehm waren und es

keine Beweise gibt, das Frauen an Bord Unglück bringen. Frauen bekamen neben

ihren Hauptaufgaben, ganz spezielle Tätigkeiten und so wurden sie als Sekretärinnen

oder zum Hosen bügeln vergattert. Besuche in den Kammern der weiblichen Bestzungs-

mitgliedern war generell nicht verboten, aber die Kammertür war auf Sturmhaken und durfte

nicht verschlossen sein.

Horst Seffner schickte dem Stammtisch folgende Zeilen und berichtete, dass er mit F.C.

Weiskopf am 6.3.63 ausgelaufen sei. Zu dieser Jungfernreise nach West Grönland gehörten

zu der 84-köpfigen Besatzung 18 Frauen. Für die meisten Männer an Bord war es ein

seltsames Gefühl. Jeder bemühte sich nett und ordentlich zu sein. Fast alle Lords rasierten

sich täglich, was ja sonst nicht üblich war. Das Klima an Bord war bestens. Es gab keine

anstößigen Vorkommnisse.

Stammtischmitglied Peter erzählte diese Begebenheit. Eine Verwaltungsmitarbeiterin

des FIKO Sassnitz hatte einen Auftrag an Bord eines Kutters zu klären. Um an Bord

des Kutters zu gelangen, ist sie über das an Steuerbord liegende Netz geklettert.

Der Kapitän lief nun mit dem Kutter nicht eher aus, bis das Netz auf dem Netzboden

ausgetauscht wurde. Er war der Meinung, das dieses Netz nicht mehr fischen würde.

 

Trotz großer Mühe des Stammtisches ist der Kontakt zu Guntram S. leider abgebrochen.

Über eine Nachricht von oder über den Verbleib von Guntram, würde sich der Stammtisch

sehr freuen.

 

Gefunden im "Rüganer" März 2010

 

 

Extrastammtisch am 21.5.2010

 

Wahlurne

 

Am Freitag dem 21.05.2010 trafen sich die Mitglieder des Stammtisches, in der

Fischgaststätte Alberthafen in Dresden zu einem Extrastammtisch.

Auf der Tagesordnung stand der Entscheid über eine Vereinsgründung. Im Voraus

war ein Rundbrief per Post bzw. per Mail verschickt worden in dem die Mitglieder

aufgerufen wurden in einer Wahl über die Umwandlung des Stammtisches in einen

Verein zu entscheiden. Es war auch eine Briefwahl möglich um möglichst alle

Mitglieder ins Boot zu bekommen.

Es waren 13 Mitglieder erschienen, die ihre Stimme persönlich abgeben wollten.

Am Anfang wurde das Für und Wieder in einer kurzen und sachlichen

Diskussion erörtert. Nach dem Wahlgang wurden die Stimmen ausgezählt und

auch die Stimmen der Briefwähler geöffnet. Die Entscheidung lag 14:9 gegen eine

Vereinsgründung. Das Bedeutet das der Stammtisch mit nur geringen Umwandlungen

so weiter geführt wird. Man war sich allerdings einig einen Vorstand wahrscheinlich

aus 4 Personen zu wählen der die Fäden des Stammtisches zusammenhalten soll.

Außerdem war man sich einig einen Mitgliedsbeitrag zu erheben, um verschiedene

Aktivitäten finanzieren zu können.

 

An diesem Abend kam es auch wieder zu zwei neuen Musterungen. Auch unsere

Idee für die kleinen Gäste des Fischhauses, uns einen Fisch zu malen trug Früchte.

Wir konnten die ersten Bilder der Kinder bewundern und bewerten. Der Gewinner der

in der nächsten Zeit benachrichtigt wird kann sich über einen Gutschein der Gaststätte

freuen den uns der Besitzer zur Verfügung stellt. Wir denken mit unserer gemeinsamen

Aktion haben wir die Kinderfreundlichkeit der Gaststätte Fischhaus unter Beweis gestellt.

Unsere Aktivitäten in der Gaststätte blieben von den Gästen nicht unbeobachtet,

so das uns ein Gast ansprach und sich für uns interessierte. Es stellte sich heraus

das es auch ein "Ehemaliger" war. Somit kam es dann noch zur dritten Neumusterung des Abends.

Jörg Selter

 

Am Sonnabend den 22.05. und am Montag den 25.05. trudelten noch 3 Stimmen

per Post ein.(2 Stimmen gegen und  1 Stimme für einen Verein)

Mathias L.

 

 

 

NACHRUF

Wir mußten erfahren,dass unser Stammtischmitglied Hans Hoffmann

am 9.6.2010 plötzlich und unerwartet verstorben ist.

Der gesamte Hochseefischerstammtisch möchte hiermit seiner Frau und

seiner gesamten Familie sein tief empfundenes Beileid aussprechen.

 

Fahre wohl auf Deiner letzten Reise.

 

Dein Hochseefischerstammtisch.

 

 

 

Stammtisch am 18.6.2010

Torsten Krutzky berichtet zum Thema: Transitschrank

Zu den Aufgaben des III.NO gehörte an Bord die Betreuung des Kiosk oder

Transitschrank .Damit war ich eine der wichtigsten Personen auf dem Schiff.

Bei mir gab es all die kleinen Dinge, die das Leben an Bord ein wenig angenehmer machten:

Schokolade und Haarwäsche; Salzstangen und Rasierwasser ...., ach was erzähl ich denn da?

Natürlich ging es vor allem um Zigaretten, Bier, Wein und Schnaps.

Auf dem Großschiff gab es folgende Regeln: pro Tag eine Flasche Bier, pro

Monat 2 Flaschen Wein und eine Flasche Schnaps. Zu Beginn der Reise war

es ja noch nicht wichtig. Aber, wenn die "Heimatware" alle war, dann war es

gut, ein Ticket (der unterschriebene Zettel vom Kapitän) für Alkohol zu haben.

 

Glück hatte, wer Geburtstag während der Reise  feiern konnte, das bedeutet

eine Flasche Schnaps zusätzlich. Das war auch der Grund, warum wir alle

"gerne" (haha) gesellschaftlich sehr aktiv waren. GST und DSF, FDJ und

Gewerkschaft, egal wie die Überschrift war. Es war der Weg zu den begehrten

zusätzlichen "Tickets".

Ja wir waren alle sehr einfallsreich, wenn es um das "Besorgen von Alkohol"

ging. Am Rande sei erwähnt, dass ich natürlich nur Freunde an Bord hatte.

Alle fanden mich und den Schlüssel zum Transitschrank unheimlich toll.

 

 

 

Unter Fischern.....

Am 20.08.10 trugen Jörg Selter und Mathias Lange für die kulturelle Umrahmung

amlässlich der feierlichen Zeugnis- und Meisterbriefübergabe der Fisch-

wirtschaftsmeister des Jahrganges 2009-2010 in Königwartha (Sächsisches

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) bei.

Fast zwei Stunden erzählten sie spannende und kuriose Anekdoten aus ihrer

aktiven Fahrenszeit in der Hochseefischerei. Dabei vermieden sie Seemanns-

garn zu erzählen.

Nicht nur die Zuhörer hatten dabei viel Spaß.

 

 

 

 

Stammtisch am 17.09.2010

Man konnte es spüren, die Anspannung der letzten Stammtische war verschwunden. Im

Alberthafen war wieder Ruhe eingekehrt und die Diskussionen wegen einer Vereins-

gründung vom Tisch. Dennoch haben wir nochmals unser Bedauern ausgesprochen

und fanden es schade, dass ein paar Meter elbaufwärts zur gleichen Stunde ehemalige

Kollegen des Stammtisches sich zu einer Vereinsgründung trafen.

Von allen wurde nochmals bestätigt, dass wir einen Stammtisch wollen, wo wir uns über

unsere Erlebnisse als ehemalige Hochseefischer austauschen und Spaß am

Zusammensein haben. Dies sollte ohne monatl. Beiträge, Aufnahmegebühren oder

Ärger mit Ämtern usw. erfolgen, die bei einer Vereinsgründung vorprogrammiert sind.

Wir haben festgelegt uns nun 6 mal im Jahr zu treffen, da die Zwischenräume der

Treffen zu lang sind. Wir haben dies gemerkt als wir die vielen Tagesordnungspunkte

abarbeiten mussten, ehe wir zum eigentlichen Thema des Abends kamen.

 

Zwischendurch hatten 3 neue Anmusterungen die Gelegenheit sich vorzustellen.

Zu unseren anwesenden Kapitän gesellte sich ein weiterer Kapitän und

sein Sohn, ebenfalls ein ehemaliger Hochseefischer

 

Im November 2010 haben wir die Möglichkeit im DDR-Museum Radebeul eine uns noch

unbekannte Fläche zu gestalten, wo wir über die Hochseefischerei in der DDR berichten können.

Aus diesen Grund haben wir Monika Werner vom MDR 1 Radio Sachsen eingeladen

(einzigstes weibl.Mitglied am Stammtisch). Monika führte Gespräche über das Haupt-

thema des Abends (Brenzlige Situationen auf See) um es über den Sender zu

bringen. Dabei sollte sie erwähnen, dass wir für unser Projekt Museum Radebeul

noch Vitrinen und männliche Schaufensterpuppen dringend benötigen. Wir sind alle

gespannt, was der MDR ausstrahlen wird.

Nachdem wir die Post und Grüße vom Wahrener Stammtisch, des kollegen Liest aus

Rostock und des Kapitän Sakuth aus Thiessow verlesen hatten, stimmten wir über

die zukünftige Leitungscrew ab. Als Vorsitzender des Stammtisches wurde Mathias

Lange und an seiner Seite Jörg Selter gewählt. Um die Portokasse will sich Zahlmeister

Roland Peter kümmern. Auch in die Leitung wurde Fiete Krüger bestätigt, der Mann

für alle Fälle.

Dann folgten die Tagespunkte:

- Bildung einer AG Museum Radebeul (Dank an Horst Seffner, Günter Kröger, Rudi Welke,

  Wilfried Gille, sie haben großen Anteil, dass wir von Rostock Material erhalten haben)

- Stand der vorh. Museumsexponate (Dank an Gunter Hoffmann Wismar der uns mit

  Berufsbekleidung wie Ölhemd, Stiefel usw. versorgte, Wahrener Stammtisch DFK Fahne

  und Wimpel, etliche Exponate von Mitgliedern unseres Stammtisches,

Kapitän Sakuth stellte uns sein Buch zur Verfügung,

der Mitteldeutsche Kartonmodell - Verlag Berlin will uns Schiffsmodelle stiften).

- Vorbereitung eines Ausfluges nach Hamburg mit Besuch eines Fischers (Auslegerkutter)

- Bericht über unsere Aktivitäten Königwartha

- Geschichten zu brenzlige Situationen auf See

Ein Höhepunkt des Abends war der Bericht von Kapitän Dieter Hähnel, der erst wenige

Tage wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Dieter trieb sich mit einen 5500 PS

Hitec-Fischdampfer (85 Meter lang und 14 Meter breit) in den Gewässern um Island

rum und jagte dort Heilbutt. Was er so erzählte, ließ unsere Bereitschaft, wieder auf

See zu fahren in die Ferne rücken. Er berichtete von "anderen uns fremden Zuständen"

auf See, die wir zu unserer Zeit nicht kannten.

Es klang wieder sehr interessant, als er von Winden erzählte, die bei einen Hacker

vollautomatisch das Problem klären. Oder von vielen Sensoren am Netz, Grund oder

Kopftau, die zur Brücke Verluste signalisierten. Natürlich ist es schön, wenn ich angezeigt

bekomme, wenn ein Unterblatt weggeflogen ist oder bei Totalverlust sein Netz am

Grund wieder findet. Dieter berichtet aber auch von der Schinderei der Fischer an Deck

und im Laderaum im 6 Stunden Takt.

Es war ein schöner Abend und wir haben Tränen gelacht, als Jürgen Hassler von seinen

Reisen berichtete.

 

P.S. Für Freunde der Kuhfelle sei gesagt, diese gibt es schon lange nicht mehr.

Man schleift jetzt Kunstoffmatten über Grund, nix mit Gürtel und Latschen basteln.

 

Monika und Jürgen in Aktion

 

Kapitän Hähnel berichtet

 

 

 

15.11.2010  -  Stammtisch unterwegs....

 

 

Pestalozzi-Gymnasium Dresden 12.25 Uhr - es klingelt zum Biologieunterricht.

Gespannt lauschen über 20 Fünfklässler was die beiden Hochseefischer an der

Tafel berichten. Die 45 Minuten reichten nicht aus und so konnten wir nur

einen Bruchteil über das Leben auf See, den unterschiedlichen Fischfangmethoden

und den Umweltschutz berichten.

Es hat uns allen Spaß gemacht und so gab es den gleichen Vortrag um 13.20 Uhr noch einmal.

 

(J. Selter, M. Lange)

 

 

 

 

Stammtisch am 19.11.2010

 

 

Einmal Seefahrt - immer Seefahrt, Erfahrungsbericht Hochseefischerstammtisch vom 19.11.2010

 

Vor vier Jahren habe ich beim Rentenantrag nach langer Zeit wieder eine

Seefahrtserfahrung gesammelt, wer 5 Jahre Seefahrt auf dem Buckel hat, gehört

zur Knappschaft und muss seine Rente über die Knappschaft bearbeiten lassen.

Einmal Seefahrt immer Seefahrt war das Argument. Dies war seit 1975, dem

Ausscheiden vom Fiko, mein erster Kontakt wieder zur Seefahrt.

 

Der nächste, eigentlich sehr positive Seefahrtskontakt, war Anfang 2010.

Plötzlich stand Kurt Wolf vor unserer Tür und hat als ehemaliger ROS 317-

Mann mich als ebenfalls 317- Mann angesprochen, auf den Hochseefischerstamm-

tisch HIEV UP. Natürlich habe ich danach im Internet sofort gestöbert und war über

die Aktivitäten sehr überrascht. Das Treffen am 17.09.2010 musste ich aus gesundheit-

lichen Problemen leider sausen lassen, aber am 19.11.2010 war es dann soweit, mit

meiner ersten Teilnahme, worauf ich mich auch sehr gefreut habe.

Zu meiner Überraschung habe ich in Dirk Hedrich einen weiteren Fahrensmann

aus meiner ROS 317- Zeit gefunden und der Bann war sofort gebrochen. Man fühlte

sich wie zu alten Seefahrtszeiten, auch wenn wir alle etwas älter geworden sind.

Ich konnte auch einige Bilder und Dias zur Information beisteuern, wie das viele auch getan haben.

Somit werden die schönen Erinnerungen hochgehalten. Vor allem haben mich die

Informationen von Kapitän Dieter Hähnel zur Wende- und Nachwendezeit

die er als Fahrensmann erlebt hat, interessiert. Viel zu schnell war dieser schöne

Abend zu Ende, aber es folgen ja weitere Treffen zum Austauschen von

Informationen und zum Hochhalten der Tradition.

 

Ich kann nur weitere ehemalige Hochseefischer ermutigen den Kontakt zu

- HIEV UP -  zu suchen, es lohnt.

 

Andreas Wiedemann

1970 bis 1974 ROS 310 und 317 FIKO Rostock

 

Besten Dank an Falk Ubel für die Ausgestaltung zweier Tische mit Mitbringseln und Büchern über die

Hochseefischerei, sowie Heiko Knick der die Technik für den Abend organisiert  hat.

 

 

Nach oben